Nach einer DPA-Meldung hat ein Zimmergenosse des späteren Attentäters Anis Amri nach seinen eigenen Angaben frühzeitig wegen dessen islamistischer Gesinnung Alarm geschlagen. Bereits im Herbst 2015 habe er den Leiter der Asyleinrichtung in Emmerich, in der er mit Amri einen Monat lang das Zimmer teilte, informiert. Dies teilte der Zimmergenosse im Untersuchungsausschuss des Bundestags und bereits bei einer Anhörung im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) im Sommer 2016 mit. Einer Vernehmung durch Vertreter von Polizei oder Sicherheitsbehörden fand aber erst nach dem Anschlag statt.
Uwe Junge, Fraktionsvorsitzender und innenpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland-Pfalz nimmt dazu wie folgt Stellung: „Alarmierende Hinweise müssen ernstgenommen werden. Behörden dürfen nicht im vorauseilenden Gehorsam handeln, sondern müssen ihrem amtlichen Auftrag pflichtbewusst nachkommen. Ideologische Verblendung, Naivität und Fahrlässigkeit können den Tod von Menschen zur Konsequenz haben. Alle Beteiligten tragen deshalb eine Mitschuld, wenn sie von Gefährdungspotentialen gewusst haben, aber nichts unternommen haben!“
Uwe Junge ist Fraktionsvorsitzender der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland-Pfalz