Paul (AfD): Imam Meyer verstrickt sich in Widersprüche

Joachim Paul (MdL)
Joachim Paul (MdL)

Im Anhörverfahren des Ausschusses für Gesellschaft, Integration und Verbraucherschutz am 27. Oktober verstrickte sich Imam Husamuddin Meyer beim Thema „Maßnahmen gegen religiösen Extremismus – Präventionsnetzwerke mit Beratungsstellen und Ausstiegsprogramme schaffen sowie präventive Maßnahmen fördern“ mehrmals in Widersprüche.

So kritisierte er einerseits, dass die Muslime in Deutschland in der Fremdwahrnehmung sofort mit dem Islam identifiziert würden und damit eine Ausgrenzung einhergehe, andererseits forderte er eine „multiperspektivische“ Geschichtsbetrachtung, gerade in Bezug auf die Abwehr der muslimischen Araber 732 bei Tours und Poitiers und 1683 der muslimischen Osmanen vor Wien. Bei Klassen mit einem Anteil von 60 Prozent Muslimen wäre der Geschichtsunterricht „nicht mehr zeitgemäß“, wenn die Ereignisse aus der europäischen Perspektive bewertet würden. Auf die Frage des AfD-Ausschussmitglieds Michael Frisch, warum sich denn andere sozial schwache Gruppen in Deutschland nicht ähnlich radikalisieren würden, meinte Meyer: „Die Muslime werden stärker diskriminiert und ständig mit dem Terrorismusvorwurf konfrontiert.“

Dazu Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz und stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

„Die Argumentation von Meyer ist nicht nur widersprüchlich, sie stimmt auch überhaupt nicht mit der Realität überein. Die Muslime radikalisieren sich stärker in Ballungszentren, wo sie einen deutlich höheren Bevölkerungsanteil als im ländlichen Raum stellen. Gerade dort, wo sie teilweise sogar die absolute Mehrheit in den Schulklassen bilden, sind die Probleme am größten. Hätte Meyer mit seinem Diskriminierungsvorwurf Recht, dann würde das bedeuten, dass eine Minderheit eine Mehrheit diskriminiert. Wenn Meyer zudem Identitätsprobleme bei den jungen Muslimen ausmacht, dann muss man ihnen eben eine deutsche oder europäische Orientierung vermitteln und sie einladen, Teil unserer abendländischen Kultur zu werden. Eine Meyersche ‚multiperspektivische‘ Geschichtsbetrachtung würde die Identitätsprobleme dagegen noch vergrößern.“

Joachim Paul ist stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland Pfalz.