Michael Frisch (AfD): Wissenschaftsminister Wolf verdrängt massive Probleme an den Hochschulen

Michael Frisch (MdL)

In der Fragestunde des rheinland-pfälzischen Landtags hat die AfD-Fraktion am Donnerstag die Themen „Studienabbrecher und Studierfähigkeit“ zum Gegenstand einer mündlichen Anfrage gemacht. Dazu erklärt der AfD-Abgeordnete Michael Frisch:

Laut Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) hat die Landesregierung keine Erkenntnisse hinsichtlich der Zahlen der Studienabbrecher an rheinland-pfälzischen Hochschulen. Auch über die Entwicklung dieser Zahlen sowie die mit den vorzeitigen Studienabbrüchen verbundenen Kosten konnte er keine Auskunft geben. Gleichzeitig hat er jedoch ausdrücklich erklärt, von einem Anstieg der Abbruchquote könne nicht die Rede sein. Das ist nicht nur ein Widerspruch in sich, sondern steht auch im Gegensatz zu den Aussagen zahlreicher Studien – in der 2016 erschienenen Studie ‚Ausbildungsreife & Studierfähigkeit‘ der Konrad Adenauer-Stiftung heißt es, jeder vierte Bachelorstudent würde sein Studium vorzeitig verlassen – und den Beobachtungen der Hochschulen selbst. Erst im Juni berichtete der Spiegel, beinahe jeder dritte Student würde die Universität ohne Abschluss verlassen.

Frisch weiter: „Angesichts der enormen Gelder, die das Land in den Betrieb der Hochschulen investiert, halte ich die Antwort des Ministers für geradezu skandalös. Es ist eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen, wenn eine zunehmende und mittlerweile sehr große Anzahl von Studenten die Hochschule ohne Abschluss verlässt. Daran können selbst die mit hohem finanziellem Aufwand durchgeführten Maßnahmen zur Nachqualifizierung von Studienanfängern wenig ändern. Offensichtlich funktioniert der Übergang von den Schulen an die Hochschulen nicht mehr, so dass viele Erstsemester zwar eine Studienberechtigung, aber keine Studierfähigkeit mehr haben. Trotz der massiven Klagen der Hochschulen – laut Studie der Adenauer-Stiftung seien 75 Prozent der Abiturienten für ein Studium ungeeignet – sieht Minister Wolf auch hier keinen Handlungsbedarf. Stattdessen spricht er angesichts eines gravierenden Fachkräftemangels in Handwerk und Industrie von fehlenden Akademikern. Die AfD-Fraktion fordert die Landesregierung auf, die bildungspolitischen Realitäten nicht länger zu verdrängen und mit geeigneten Maßnahmen sicherzustellen, dass Studienanfänger wieder die erforderlichen Qualifikationen für ein Studium mitbringen. Darüber hinaus brauchen wir eine Stärkung der beruflichen Ausbildung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels statt einer weiteren Zunahme von später nicht verwendbaren Akademikern. Mit Unkenntnis und Schönreden werden die bestehenden Probleme nicht gelöst, sondern verschärft.

Michael Frisch ist Abgeordneter der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.