Auch im neuen Schuljahr setzt die rheinland-pfälzische Landesregierung zur Sicherung der Unterrichtsversorgung in den Schulen auf befristete Arbeitsverträge und Vertretungslehrer. Zum CDU-Antrag „Befristete Kettenarbeitsverträge im Schuldienst sorgen für Unsicherheit bei Lehrern, Schülern und Eltern: Für eine verlässliche Einstellungspolitik an rheinland-pfälzischen Schulen“, nimmt Michael Frisch, stellvertretendes Mitglied im Bildungsausschuss des Landtages Rheinland-Pfalz, selbst mehr als 30 Jahre lang Lehrer und familienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, wie folgt Stellung:
„Obwohl es an den Schulen unseres Landes einen Bedarf für Neueinstellungen gibt, arbeitet die Bildungsministerin nach wie vor mit einer Vielzahl von befristeten Kettenarbeitsverträgen. Das ist weder den betroffenen Pädagogen zumutbar noch für den Lernerfolg unserer Kinder hilfreich. Man verweigert jungen, gut ausgebildeten Lehrer über Jahre hinweg eine sichere Zukunftsperspektive, anstatt sie zum Abbau des nach wie vor vorhandenen strukturellen Unterrichtsausfalls oder zur individuellen Förderung von Schülern einzusetzen.“
Frisch weiter: „Hinzu kommt, dass es neben den zahlreichen Vertretungskräften, die keineswegs immer ausreichend qualifiziert sind, einen erheblichen Anteil fachfremden Unterrichts an rheinland-pfälzischen Schulen gibt. Wie eine Kleine Anfrage von mir ergeben hat (Drucksache 17/1432), werden in der Realschule Plus insgesamt mehr als 25 Prozent aller Stunden fachfremd erteilt. In den Fächern Kunst und Musik beträgt der Anteil über 40 Prozent, im Fach Technik und Naturwissenschaft mehr als 60 Prozent und selbst im Hauptfach Mathematik sind es fast 22 Prozent. In der Berufsbildenden Schule ist jeder fünfte Mathematiklehrer und mehr als jeder dritte Informatiklehrer ohne entsprechende Qualifikation tätig. Während ausgebildete Lehrer nach Abschluss des Referendariats keine Stelle in Rheinland-Pfalz bekommen und in andere Bundesländer abwandern, müssen Schüler mit sicherlich bemühtem, aber fachlich nicht qualifiziertem Lehrpersonal vorlieb nehmen.
Wir fordern die Landesregierung auf, hier endlich Abhilfe zu schaffen. Die Bildung unserer Kinder ist die wichtigste Ressource unseres Landes, sie darf nicht kaputt gespart werden.“
Michael Frisch ist familienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.