Am Samstag, dem 6. Mai 2017 findet in Jarek (Backi Jarak) in der serbischen Vojvodina die Einweihung einer Gedenkstätte für die im dortigen Lager unter den Tito-Partisanen zwischen Dezember 1944 und April 1946 umgekommenen 7000 donauschwäbischen Zivilisten statt. Als „Donauschwaben“ versteht man jene Deutschen und deren Nachfahren, die im 18. Jahrhundert in das damalige Königreich Ungarn einwanderten. Heute befinden sich die einstigen donauschwäbischen Siedlungsgebiete in den Staaten Serbien, Kroatien, Rumänien und Ungarn. Viele Donauschwaben wanderten einst aus dem deutschen Südwesten in das südöstliche Mitteleuropa aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Tausende in Rheinland-Pfalz eine neue Heimat und sind dort in der Landsmannschaft der Donaudeutschen organisiert.
Zwischen 1944 und 1948 waren in den kommunistischen Lagern des jugoslawischen Diktators Tito 170 000 Donauschwaben – vorwiegend Greise, Frauen und Kinder – interniert. 51 000 starben, darunter mehr als 6000 Kinder. Nach Rudolfsgnad (Knicanin) mit 11 000 Toten und Gakowa (Gakovo) mit 8500 Toten befand sich in Jarek das Lager mit den meisten Opfern.
Maßgeblichen Anteil an der Einweihung hat der in Ludwigshafen lebende Donauschwabe Josef Jerger, der einst selbst als Kind in Rudolfsgnad eingesperrt war, erst 1954 als Aussiedler im Lager Osthofen bei Worms eintraf und als Vizepräsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben das Schlusswort bei der Einweihung sprechen wird. Grußworte sollen vor Ort zudem Hartmut Koschyk als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic sprechen.
Anlässlich dieses wichtigen Gedenktages erklärt Martin Louis Schmidt, vertriebenenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Rheinland-Pfalz:
„Die Einweihung dieser Gedenkstätte zeigt, dass in Serbien die Zeiten der Tabuisierung der kommunistischen Verbrechen vorbei sind. Es ist schon seit einigen Jahren möglich, der deutschen Opfer zu gedenken. Jarek steht nun in einer Reihe vieler Gedenkstätten, welche die Donauschwaben im Einvernehmen mit den serbischen Behörden errichten konnten. Sehr bedauerlich ist allerdings, dass erneut kein Bundesminister bei der Einweihung anwesend sein wird.“
Martin Louis Schmidt ist vertriebenenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.