Joachim Paul (AfD) zur Verschlechterung der Rechtschreibung: Landesregierung muss Grundwortschatz nach bayerischem Vorbild einführen

In der der Allgemeinen Zeitung vom 25. August 2017 kommt der Heidelberger Sprachwissenschaftler Reinold Funke in einem Interview zum Thema „Schreiben nach Gehör“ zu Wort. Er stützt dabei mit zentralen Aussagen die parlamentarischen Initiativen der AfD und widerspricht damit sowohl der Landesregierung als auch den Bildungspolitikern der SPD, die eine Verschlechterung der Rechtschreibung im Bildungsausschuss im März 2017 geleugnet hatten. Die bildungspolitische Sprecherin der SPD, Bettina Brück, bedankte sich damals bei Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann, dass „dieser Mythos“ – sie meinte damit die Verschlechterung der Rechtschreibung in Rheinland-Pfalz – „entmythifiziert“ wurde. Funke dagegen erklärt im AZ-Interview, „überzeugende Untersuchungen“ würden bei deutschen Schülern „für einen Rückgang der Rechtschreibkenntnisse in der Primar- sowie in der Sekundarstufe“ sprechen. Außerdem ergab Funkes Metaanalyse, dass die praktizierte Methode „Schreiben nach Gehör“ in der zweiten bis vierten Klasse für einen „signifikanten Rückstand in der Rechtschreibung gegenüber den Kindern“ sorgt, „die nach der klassischen Fibelmethode gelernt hatten“. In Rheinland-Pfalz arbeiteten im Schuljahr 2014/15 in der zweiten Klassenstufe 932 von insgesamt 969 Grundschulen mit „Elementen des lautorientierten Schreibens“.

Dazu Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag: „Die AfD hat die Befreiung unserer Grundschüler von der ‚Schreiben nach Gehör‘-Methode mehrfach gefordert, unter anderem am 26. Januar mit einem Antrag im Plenum. Wir sehen uns durch die Kernaussagen von Sprachwissenschaftler Funke bestätigt. Deshalb werden wir uns weiterhin für die Abschaffung dieser unsäglichen Methode, nach der man selbstverständlich auch keine Fremdsprache lernen würde, einsetzen.

Paul weiter: „Um der Verschlechterung der Rechtschreibung entgegenzuwirken, muss sich die Landesregierung an Bayern orientieren und ebenfalls einen Grundwortschatz von 850 Wörtern, die bis zum Ende der vierten Klasse lesend und schreibend beherrscht werden sollen, festschreiben. Nachdem sich Hessen in dieser Frage bewegt hat, muss Rheinland-Pfalz nachziehen. Schließlich liegt Bayern laut des ‚IQB-Bildungstrends 2015‘ im Kompetenzbereich Orthographie mit weitem Abstand auf Platz eins.

Joachim Paul ist stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.