Die Endabnehmer der schulischen Bildung – also Betriebe und Universitäten – sehen sich immer mehr gezwungen, die schulischen Grundlagen nachzubessern. Das hält die SPD nicht davon ab, am heutigen Mittwoch, 22. August 2018, als Thema der Aktuellen Debatte „Schuljahr 2018/2019: Guter Start – Gute Rahmenbedingungen – Gute Bildung“ einzubringen. Offenbar glaubt die SPD, eine Verbesserung der Noten würde einhergehen mit guten Leistungen und guter Bildung.
Eine aktuelle Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (Drucksache 17/6899) hat nun ergeben, dass die Zahl derjenigen, die das Abitur absolvierten, von 2005 bis 2017 um 50 Prozent anstieg (von 12 130 auf 18 165). Und das bei einem Absinken der Schülerzahlen im gleichen Zeitraum um 13,4 Prozent (siehe hierzu AfD-Anfrage Drucksache 17/2120). Die Abiturdurchschnittsnote verbesserte sich von 2,59 auf 2,46. Die Zahl der Schüler, die das Abitur mit 1,0 abschlossen, erhöhte sich nicht nur in absoluten Zahlen von 95 auf 226, sondern auch prozentual im Verhältnis zur Absolventenanzahl: von 0,78 auf 1,24.
Dazu Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Wenn sich trotz sinkender Schülerzahlen und einem dramatischen Anstieg derjenigen Schüler, die das Abitur absolvierten, die Abiturdurchschnittsnote verbessert, lässt das darauf schließen, dass die Anforderungen immer mehr gesenkt werden. Normalerweise hätte sich die Abiturdurchschnittsnote deutlich verschlechtern müssen, weil ja nun viele mittelmäßige Schüler das Abitur erhielten, die früher gar nicht erst aufs Gymnasium gegangen sind.“
Paul weiter: „Diese Inflation von guten Noten verstellt der SPD offenbar den Blick für die Realität. Wir sehen es als ein großes Problem an, wenn viele Schüler eine Hochschulzugangsberechtigung erhalten, ohne studierfähig zu sein. Die durch unsere Kleine Anfrage belegte Noteninflation an Gymnasien und IGS stellt eine schwerwiegende Fehlentwicklung dar und beschädigt in hohem Maße die duale Ausbildung. Potenziell gute Handwerker werden nämlich auf diese Weise an die Hochschulen gelockt.“
Joachim Paul, MdL, ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz