Im Laufe der Woche wird das Urteil der Verwaltungsgerichts Neustadt an der Weinstraße zur Wahl Marc Jan Eumanns zum Direktor der Landesmedienanstalt erwartet. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 28. Februar zu dem Fall:
Dazu Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender und medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Nun ist klar, dass die sogenannte Findungskommission vom Hauptausschuss an der LMK-Versammlung vorbei gebildet wurde. Das ist nicht nur undemokratisch und juristisch fragwürdig, sondern zeigt auch das knallharte politische Kalkül, das hinter dem ganzen Verfahren stand. Die Eumann-Finder, vorneweg Dr. Bernhard Braun, waren bereit, jede rote Linie zu überschreiten, um Medien-Genossen Eumann durchzubringen. Die Gründung der Kommission durch den LMK-Hauptausschuss sollte die schnelle ‚Findung’ Eumanns unter Beteiligung eines exklusiven Altparteien-Klüngels ermöglichen. Unbequeme Fragen der Mitglieder der LMK-Versammlung sollten von vornherein ausgeschlossen werden. Die LMK-Versammlung wurde über weitere Bewerber nicht unterrichtet und damit bewusst getäuscht. Es zeigt sich auch, dass eine aus Findungskommission und LMK-Führung bestehende Seilschaft, an der auch der damals zur Wiederwahl stehende, nun stellvertretende LMK-Direktor Zehe maßgeblich beteiligt war, aus Eigennutz in das Bewerbungsverfahren eingegriffen hat. Zehe gab eine Empfehlung ab, wie man konkurrierende Kandidaten abwimmeln sollte. Obwohl es keine Bewerbungsfristen gegeben hat, schlug Zehe vor, den Kandidaten lapidar mitzuteilen, das Verfahren sei abgeschlossen. Wohlgemerkt: Der Vorschlag kam vom amtierenden und stellvertretenden LMK-Direktor, der zu diesem Zeitpunkt zugleich Bewerber war. Zehe schlug also vor, im Interesse der Eumann-Findung zu lügen.“
Paul weiter: „Zudem zeigt sich, dass Dr. Bernhard Braun dieses Verfahren als Hauptverantwortlicher betrieben und mit Eumann eigenmächtig und ohne jede Legitimierung der LMK-Versammlung Gespräche mit dem Ziel der Begünstigung Eumanns geführt hat. Dr. Braun hat den Landtag getäuscht: Die LMK-Versammlung wurde eben nicht umfassend über das Verfahren informiert, sondern systematisch getäuscht. Die im Zuge des juristischen Verfahrens nun bekannt werdenden Details der Eumann-Findung zeigen, dass das gesamte Verfahren geradezu korrupt war. Eine aus Findungskommission und LMK-Führung bestehende Seilschaft bildete in Ludwigshafen einen hauseigenen Filz, der in Verquickung von parteipolitischen und persönlichen Interessen agierte und dabei die LMK-Versammlung überging. Zehe sollte noch heute vom Posten des stellvertretenden LMK-Direktors zurücktreten.“
Paul schließt: „Es ist nun dringend nötig, dass die in den Gerichtsakten dokumentierten Vorgänge dem Landtag zur Untersuchung zur Verfügung gestellt werden.“
Joachim Paul ist medienpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz