Joachim Paul (AfD): „Uni Koblenz schnell mit Personal und Finanzmitteln ausstatten!“

Im April 2018 hatten Studenten der Universität Koblenz-Landau mit einer Demonstration auf dem Unigelände Koblenz auf schlechte Studienbedingungen aufmerksam gemacht. Nach Angaben des AStA sind davon insbesondere die Germanistik-Studenten betroffen. Aufgrund von Platzmangel müssten Vorlesungen teilweise ausgelagert werden. Hinzu käme eine mangelhafte Betreuung der Studenten, weil es zu wenig Lehrbeauftragte gebe und nicht alle Studenten zeitnah ihre Pflichtseminare belegen könnten. Eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion ergab nun, dass auf aktuell 4.184 Studenten im Fachbereich Germanistik 56 Lehrbeauftragte kommen, von denen 21 in Teilzeit beschäftigt und lediglich neun Professoren sind. Somit betreut ein Lehrbeauftragter (Teilzeitbeschäftigte eingerechnet) im Schnitt 75 Studenten.

Dazu Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender und hochschulpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz: „Die Situation der Germanistikstudenten in Koblenz ist miserabel, der Betreuungsschlüssel reicht nicht aus. Jeder Student muss die Möglichkeit haben, seine Pflichtkurse in einer angemessenen Zeit zu absolvieren. Verzögerungen führen häufig zu einer Kürzung des Bafögs, auf das viele Studenten angewiesen sind. Ich sehe hier das Land in der Pflicht, die Universität Koblenz-Landau entsprechend schnell mit Personal und Finanzmitteln auszustatten. Wenn erforderlich, muss ein Notprogramm aufgelegt werden, damit die Rückkehr zu einem regulären und leistungsstarken Studienbetrieb sichergestellt ist.” 

Joachim Paul weiter: „Der Drang zu den Universitäten ist ungebrochen, die Einschreibungen nach wie vor auf hohem Niveau. Die AfD betrachtet Studium und Duale Ausbildung bzw. Meister-Ausbildung als völlig gleichwertig. Der Nachwuchsmangel, der mittelständische Unternehmen ernsthaft belastet und ihre Konkurrenzfähigkeit bedroht, ist auch Resultat einer verfehlten Bildungspolitik, die viele Jahre zu einseitig auf eine Akademisierung gesetzt hat. Dabei wurde die Duale Ausbildung vernachlässigt, es fehlte insbesondere an Wertschätzung im bildungspolitischen Diskurs auf Landesebene. Von daher ist die Unterversorgung der Hochschulen in einem größeren Rahmen zu betrachten. Jedoch gilt: Wer A sagt, muss auch B sagen.“

Joachim Paul schließt: „Es kann nicht sein, dass die Folgen falscher Weichenstellungen in der Bildungspolitik nun Studenten ausbaden müssen, die vor dem Sprung ins Berufsleben stehen. Proteste wie in Koblenz sollten Anlass sein, einen kritischen Diskurs über Chancen und Grenzen der Akademisierung und den Nachwuchsmangel im Mittelstand zu beginnen und die Bildungspolitik grundsätzlich neu auszurichten.“

Joachim Paul,  MdL, ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.