Der Anteil der Kinder, die keine oder nur rudimentäre Deutschkenntnisse haben, wird absehbar deutlich zunehmen. Das zeigen die vorliegenden Statistiken zu den Anteilen der Kinder mit Migrationshintergrund, der in den Kindertagesstätten wesentlich höher liegt als in den Grundschulen.
Eine Kleine Anfrage der AfD (Drucksache 17/4129) hat ergeben, dass der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der Gräfenau-Grundschule in Ludwigshafen 93,4 Prozent beträgt, an der Erich-Kästner-Grundschule sind es 90,6 Prozent. Diese Zahlen werden noch übertroffen von Kindergärten und Kindertagesstätten.
Auf diese wachsenden Herausforderungen muss die Bildungspolitik Antworten finden. Bisherige Herangehensweisen erscheinen revisionsbedürftig. Dies betrifft insbesondere die sofortige Einbindung von Schülern mit Migrationshintergrund in den Regelunterricht.
Die deutsche Sprache Nichtmuttersprachlern parallel zum Regelunterricht zu vermitteln, ist nicht zielführend und unterschätzt die enormen Herausforderungen für Schüler, die Deutsch als Fremdsprache erlernen müssen.
Deshalb fordert die AfD in ihrem Antrag „Von Österreich lernen – Deutsch vor Regelunterricht“ eigene Deutschklassen für Schüler, die die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen, einzurichten und das dafür notwendige Lehrerpersonal mit der Qualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ auszubilden und bereitzustellen. Außerdem sollen strenge Kriterien im Hinblick auf den Übertritt ins Regelschulwesen etabliert werden.
Dazu Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz:
„Mit dieser Neuregelung schaffen wir die Voraussetzungen, dass das Vermitteln von Lehrinhalten nicht an mangelhaften Deutschkenntnissen scheitert. Wir ermöglichen eine sinnvolle Unterrichtsgestaltung. Im Moment leiden alle Schüler: diejenigen mit unzureichenden Deutschkenntnissen und die einheimischen Kinder – und damit natürlich auch das Niveau des Unterrichts insgesamt. Die schwachen Ergebnisse beim IQB-Bildungstrend waren ein Schuss vor den Bug. Ein ‚Weiter so‘ darf es nicht geben.“
Joachim Paul, MdL, ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.