Joachim Paul, medienpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Verfahren, Voraussetzungen, vorab festgelegte Fristen: Sie bleiben bis heute ein Geheimnis. Vielleicht oder sogar wahrscheinlich gab es keine – weil die Kommission eben nur pro forma – und ganz bewusst als Dunkelkammer eingerichtet wurde. Weil sie nur einen Kandidaten finden sollte und wollte. Jemanden, der über das richtige Parteibuch verfügte.“
Paul weiter: „Mittlerweile macht unter Journalisten ein Begriff die Runde: Eumannismus. Er bezeichnet die Einsetzung und Versorgung von Parteimitgliedern nach parteipolitischen Interessen. Medienpolitik ist Machtpolitik und die wird durch Personalpolitik gemacht. Und wir sind Zeuge eines besonders dreisten Falles satter, verantwortungsloser Macht- und Personalpolitik. Die AfD fordert, dass der Vertag zwischen Herrn Eumann und der LMK nicht ausgefertigt und das Auswahlverfahren ergebnisoffen wiederholt wird. “
Auf Antrag der AfD-Fraktion debattiert der Landtag in seiner heutigen Sitzung über die umstrittene Wahl des SPD-Politikers und ehemaligen Staatssekretärs in Nordrhein-Westfalen, Marc Jan Eumann, zum neuen Direktor der rheinland-pfälzischen Landesmedienanstalt (LMK). Die AfD kritisierte bereits im Vorfeld der Debatte die Intransparenz bei der Kandidatenauswahl, da der Posten nicht öffentlich ausgeschrieben wurde und andere Bewerber keine Berücksichtigung fanden. Ein solches Vorgehen bei der Besetzung öffentlicher Ämter bezeichnete der Staats- und Medienrechtler Hubertus Gersdorf als verfassungswidrig