Dr. Sylvia Groß (AfD) zur drohenden Unterversorgung im hausärztlichen Bereich: „Prinzip Hoffnung ist zu wenig – Alle Möglichkeiten müssen ausgeschöpft werden!“

Die ärztliche Versorgung, insbesondere im hausärztlichen Bereich, war am heutigen Tage erneut Gegenstand der Berichterstattungen in Rhein-Zeitung und der Rheinpfalz. Kern der Berichte waren dabei eine drohende Unterversorgung in diesem Bereich, sowie deren Ursachen und mögliche Maßnahmen, um einer solchen Unterversorgung entgegenzuwirken. Dabei wurde insbesondere auch auf die Möglichkeit einer teilweisen Verlagerung der Ausbildung angehender Mediziner nach Trier und Koblenz eingegangen.

Dazu Dr. Sylvia Groß, Gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Die Aussage von Staatsministerin Bätzing-Lichtenthäler gegenüber der Rhein-Zeitung, sie halte die Sorge vieler Menschen hinsichtlich einer Verschlechterung der medizinischen Versorgung für unbegründet, können wir anhand der vorliegenden Zahlen nicht nachvollziehen. Laut Versorgungsatlas Rheinland-Pfalz müssen bis 2020 mindestens 1.467 Hausärzte nachbesetzt werden, um den derzeitigen Status quo der Versorgung aufrecht zu erhalten. Dem stehen derzeit 435 Studienplätze der Humanmedizin in Rheinland-Pfalz gegenüber, wobei zu berücksichtigen ist, dass entsprechend eines Berufs-Monitorings der Studenten der medizinischen Fakultät der Uni Mainz nur 19 Prozent der angehenden Mediziner eine hausärztliche Tätigkeit in Betracht ziehen und sogar nur 4-8 Prozent eine Niederlassung als Hausarzt in einer ländlichen Region.

Dr. Sylvia Groß weiter: „Die Sorge der Menschen ist also durchaus begründet. Das lässt sich auch mit Hinweis auf diesbezügliche Maßnahmen der Landesregierung nicht wegdiskutieren, auch wenn hier vielleicht gute Ansätze bestehen. Eventuell lässt sich etwa durch das Förderprogramm des Landes für Medizinstudenten, die ein Teil des Praktischen Jahres in der Allgemeinmedizin absolvieren, die Zahl der Mediziner, die eine hausärztliche Tätigkeit in Betracht ziehen, erhöhen. Ähnliches mag bei einer Verlagerung der medizinischen Ausbildung hinsichtlich einer Tätigkeit im ländlichen Raum gelten. Das Prinzip Hoffnung ist hier allerdings zu wenig.

Abschließend: „Ohne eine zeitnahe und deutliche Erhöhung der Studienplätze der Humanmedizin wird es aus unserer Sicht nicht gelingen, einer drohenden Unterversorgung entgegenzuwirken. Auch die Einführung einer Landarztquote im Studium oder eines Hausarztstipendiums nach sächsischem Vorbild halten wir in jedem Falle für sinnvoll, hier darf es keine Denkverbote geben. Eine drohende Unterversorgung wird sich aus Sicht der AfD-Fraktion nur dann vermeiden lassen, wenn hier sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um vor allem junge Mediziner für eine hausärztliche Tätigkeit, gerade auch auf dem Land, zu gewinnen.

Dr. Sylvia Groß,  MdL, ist gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.