Dr. Sylvia Groß (AfD): Mehr Geld für Studienplätze der Humanmedizin!

Förderbetrag für angehende Ärzte

Die Landesregierung hat angekündigt, den Förderbetrag für angehende Ärzte, die eine Hausarztpraxis im ländlichen Raum übernehmen, um 5.000 Euro auf 20.000 Euro zu erhöhen.

Dazu Dr. Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Es ist begrüßenswert, den Anreiz für Jungmediziner, die sich in ländlichen Regionen niederlassen, zu erhöhen. Das allein reicht aber bei weitem nicht aus. Was wir brauchen, ist eine signifikante Erhöhung der Studienplätze. Ausgebildete Mediziner, überwiegend Frauen, arbeiten heute flexibel, oft in Teilzeitmodellen und weniger Vollzeit. Das hat Folgen, weswegen das bestehende Versorgungsvolumen auf mehr Ärzte-Köpfe verteilt werden muss. Ob die Kooperation der Universitätsklinik Mainz mit dem Standort Trier, die grundsätzlich zu bejahen ist, ausreicht, die dringend benötigte Anzahl an Ärzten hervorzubringen, darf schon heute angezweifelt werden.

Dieser Standort allein wird nicht reichen. Der Schritt ist zu klein – und man darf fragen, warum nicht zusätzlich Koblenz, Ludwigshafen oder Kaiserslautern mit einbezogen werden, Studenten auch hier auszubilden. Dass dies nicht zum Nulltarif zu haben ist, liegt auf der Hand. Der Jahresabschluss 2018 ergab nach vorläufigen Ergebnissen einen Überschuss von 868 Millionen Euro im Mainzer Haushalt. Das ist genug, um in zusätzliche Medizin-Studienplätze und damit in die ärztliche Versorgung zu investieren. Die Landesregierung sollte sich – zumal einer derart gut gefüllten Finanzkasse – bewusst sein, dass es eine öffentliche Aufgabe des Landes ist, für eine ausreichende Anzahl von Ärzten zu sorgen. Es wäre fatal, nach verlorenen Jahren resümieren zu müssen, dass die eingeleitete Kooperationsmaßnahme wieder nicht ausreichend war – so wie heute eingeräumt werden muss, dass der von der Landesregierung initiierte Masterplan zur Stärkung der ambulanten Versorgung den erhofften Erfolg nicht brachte“, so Dr. Groß weiter.

Dr. Groß schließt: „Die Landesregierung hat versäumt, zu erkennen, dass das Arbeitsverständnis der heutigen Jungärzte nicht mehr mit dem der älteren Ärzte-Generation vergleichbar ist. Das muss sie endlich zur Kenntnis nehmen und handeln. Wir fordern die Landesregierung auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und zusätzlich zu Trier einen weiteren Standort zur Ausbildung von Medizinstudenten zu strukturieren.

Dr. Sylvia Groß ist Gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.