„Eine Drosselung der Milchproduktion ist unvermeidlich. Hierbei ist die Wiedereinführung der Milchquote keine dauerhafte Lösung, denn sie steht den überlebensfähigen und wachstumsorientierten Milchviehbetrieben im Wege. Vielmehr muss die Bundes- und Landespolitik den freiwilligen Ausstieg aus der Milchproduktion fördern. In einem ersten Schritt brauchen die Betriebe Insolvenzschutz und eine betriebswirtschaftliche Beratung. Danach muss Betrieben ohne wirtschaftliche Perspektive bei der Aufgabe der Milchproduktion finanziell geholfen werden. Kein Landwirt will Haus und Hof verkaufen müssen, um letztlich auf einem Berg Schulden sitzen zu bleiben. Anstatt die Überproduktion zu subventionieren, sollte der Ausstieg aus der Milchproduktion und die Umstrukturierung der landwirtschaftlichen Betriebe finanziell gefördert werden“, so Dr. Timo Böhme, landwirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Rheinland-Pfalz.
Deutschland ist ein Milchexportland. Fast die Hälfte der produzierten Milch bzw. Milchprodukte geht ins Ausland. Die dauerhaft niedrigen Milchpreise sind daher nicht nur Folge der Aufhebung der Milchquote sondern vor allem auch der Russlandsanktionen und Konflikte um den arabischen Frühling. Diese Umstände haben den Export in die betroffenen Länder reduziert. Überproduktion und niedrige Preise sind die logische Konsequenz. An dieser Situation wird sich mittelfristig nichts ändern, daher werden die kurzfristigen Hilfen für Milchproduzenten bald verpufft sein.