Dr. Sylvia Groß (AfD): Unterfinanzierung der Universitätsmedizin führt zu weiterer Abwanderung hochqualifizierter Ärzte

Unimedizin ausreichend finanzieren

Die in der heutigen Ausgabe der Allgemeinen Zeitung erhobenen Vorwürfe des ehemaligen Direktors der Kinderchirurgie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Professor Dr. Oliver Muensterer, wiegen schwer. Von Spardruck, Überlastung und fehlender Wertschätzung ist dabei die Rede. Hieraus resultiere Perspektivlosigkeit, die letztendlich den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben habe, die Universitätsmedizin zu verlassen und die Leitung der Kinderchirurgie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität zu übernehmen.

Dazu Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion Rheinland-Pfalz: „Dass ein hochqualifizierter, engagierter Arzt und Einrichtungsleiter die Universitätsmedizin verlässt, bedeutet für diese einen massiven Kapazitäts- und Prestigeverlust. Dass es dabei die Kinderchirurgie, eines der komplexesten und schwierigsten chirurgischen Fächer trifft,  macht wütend.

Die chronische Unterfinanzierung der Universitätsmedizin führt zur Selbstausbeutung des medizinischen Personals, die Qualität der ärztlichen Leistungen kann nur unter erschwerten Bedingungen aufrechterhalten, Ruhezeiten nur vermindert wahrgenommen werden. In dieser absoluten Stresslage ist leider oft kaum Raum für Wertschätzungen der unter Hochdruck arbeitenden ärztlichen Kollegen.

Noch unlängst drohte ein ärztlicher Mitarbeiter der Universitätsmedizin mit Kündigung, wenn die Landesregierung ihrer Verpflichtung zur auskömmlichen Finanzierung der Universitätsmedizin nicht nachkäme; Herr Professor Dr. Muensterer hat es wahr gemacht.

Dr. Groß weiter: „Mehrfach wurde auch von Seiten unserer Fraktion die völlig unzureichende Finanzierung der Universitätsmedizin in Mainz kritisiert. Der Tenor der Landesregierung war stets der gleiche: die Kritik sei unbegründet, die Universitätsmedizin leiste Herausragendes und die Landesregierung habe gemeinsam mit dem Vorstand alles Notwendige unternommen, um die Universitätsmedizin auch für die Zukunft hervorragend aufzustellen. Die Ausführungen von Prof. Dr. Muensterer vermitteln aber nun ein ganz anderes Bild.“

Wir fordern die Landesregierung auf, endlich Prioritäten zu setzen und die Universitätsmedizin als Maximalversorger ihrem Bedarf entsprechend auskömmlich zu finanzieren, will sie nicht weitere Unzufriedenheit und Abgänge hochqualifizierten ärztlichen Personals riskieren,“ so Dr. Groß abschließend.

Dr. Sylvia Groß ist gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz