Wie die Rheinpfalz am 4. November 2020 berichtete, wurden die Ausstellungsstücke der Ostdeutschen Heimatstube Zweibrücken verpackt und in der Musikschule eingelagert. Der Raum wird nun für Schlagzeug-Unterricht genutzt. Wie es mit der Sammlung, die unter anderem eine 1799 in Ostpreußen gefertigte handgewebte Decke enthält, weitergeht, soll der Stadtrat in Zweibrücken noch im Dezember entscheiden. Am 8. Dezember befasste sich auf Antrag der AfD-Fraktion der Ausschuss für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landtags Rheinland-Pfalz mit der Sammlung.
Dazu Martin Louis Schmidt, Sprecher für Heimatvertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Leider verhält sich die Landesregierung weiterhin sehr passiv. Doch das ist nicht nachvollziehbar, denn § 96 Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz (BVFG) verpflichtet Bund und Länder dazu, das Kulturgut der Bewohner der früheren deutschen Ostgebiete im Bewusstsein des gesamten deutschen Volkes wach zu halten. Es rächt sich nun, dass es in Rheinland-Pfalz weder eine institutionelle Förderung des Bundes der Vertriebenen noch einen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Aussiedler gibt.“
Martin Louis Schmidt (AfD) erklärt: „Ein Blick nach Hessen zeigt uns, dass es auch in anderen Bundesländern Auflösungserscheinungen gibt. Dort ist aber die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler sehr aktiv. Sie vermittelt bei der Beratung zwischen Trägerverband und Kommune. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang das Pilotprojekt in Fulda. Dort wurde die Zukunft der gefährdeten wertvollen Dokumente aus der Sammlung des aufgelösten Heimatkreises Leitmeritz aus dem Sudetenland gesichert.“
Martin Louis Schmidt (AfD) ergänzt: „Ich fordere die Landesregierung auf, ihre Position noch einmal zu überdenken, sich mit der Stadt Zweibrücken in Verbindung zu setzen und nach einer Lösung zu suchen. Falls es zu keiner Einigung kommt, sollte die Landesregierung prüfen, ob die Sammlung in das Historische Museum der Pfalz nach Speyer überführt werden kann. Der gegenwärtige Zustand ist jedenfalls nicht tragbar und der in der Ausschusssitzung vom 8. Dezember offensichtlich gewordene Verzicht des Landes auf grundlegende konzeptionelle Überlegungen kann keine Lösung sein. Wir als AfD-Fraktion werden es jedenfalls nicht hinnehmen, wenn die Verantwortung faktisch an die örtliche Ebene abgetreten wird.“
Martin Louis Schmidt ist fachpolitischer Sprecher für Aussiedler, Vertriebene und deutsche Minderheiten der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz