Jan Bollinger (AfD) zu „Hahn-Boni“: Inakzeptables Versagen von Aufsichtsrat und Landesregierung

Wie verschiedene Medien zuletzt berichteten, wurden am Flughafen Hahn seit 2009 leistungsbezogene Boni in Höhe von mindestens 1,6 Millionen Euro an leitende Angestellte ausgezahlt, obwohl der Flughafen gleichzeitig jährliche Defizite in mehrstelliger Millionenhöhe erwirtschaftete, zuletzt 17,4 und 14,1 Millionen Euro in den Jahren 2015 und 2016. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 200.000 Euro an Boni ausgezahlt, davon alleine 38.750 Euro an Geschäftsführer Bunk.

Das Konzept der leistungsabhängigen Gehaltsanteile ist grundsätzlich sinnvoll“, erklärt dazu der parlamentarische Geschäftsführer und wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion Dr. Jan Bollinger.

Von entscheidender Bedeutung dabei ist aber die genaue Konstruktion des Bonussystems. Der Aufsichtsrat des Hahn hat sich offensichtlich nicht an allgemeine Standards gehalten, wie sie etwa im Deutschen Corporate Governance Kodex festgehalten sind. Dieser fordert, dass die Vergütungsstruktur auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet wird, die Auszahlung von Prämien an besonders anspruchsvolle Voraussetzungen geknüpft wird, von einer mehrjährigen Bemessungsgrundlage abhängig ist und negative Entwicklungen in die Vergütung einfließen“, so Bollinger weiter.

Es ist inakzeptabel, wenn ein Geschäftsführer eines Unternehmens, das 2016 mit einem Gesamtverlust von 14,1 Millionen Euro eine Umsatzrendite von minus 43,78 Prozent erwirtschaftet, im gleichen Jahr mit einem Bonus von 38.750 Euro seine maximale Leistungszulage zu 77,5 Prozent ausschöpft! Bei einem Unternehmen im öffentlichen Eigentum, das derart tief in den roten Zahlen steht, sollte sich die Auszahlung von Bonuszahlungen nicht nur im Hinblick auf den Deutschen Corporate Governance Kodex vollständig verbieten. Der Aufsichtsrat des Hahn und insbesondere sein Vorsitzender Salvatore Barbaro (SPD), der als Stellvertreter der Landesregierung die Interessen der Steuerzahler zu vertreten hätte, haben diese skandalöse Praxis über mehrere Jahre geduldet und damit Steuergelder in Höhe von 1,6 Millionen Euro unzulässig ausgegeben. Der Aufsichtsratsvorsitzende steht damit als ein weiteres Beispiel für das Versagen der Landesregierung am Hahn, die die Steuergelder der Bürger  verschleudert. Er sollte Konsequenzen ziehen und seinen Hut nehmen.

Dr. Jan Bollinger ist parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.