Das rheinland-pfälzische Digitalisierungskabinett hat am 22. September 2020 die sogenannte KI-Agenda für Rheinland-Pfalz beschlossen. Diese soll einen wesentlichen Beitrag zu KI-Forschung im Land leisten. In den kommenden Jahren sollen die für die KI-Forschung veranschlagten Mittel auf 36 Millionen Euro verdoppelt und zehn neue KI-Professuren geschaffen werden. Darüber hinaus sollen die bereits bestehenden Weiterbildungsangebote für Fachkräfte aus dem KI-Bereich ausgebaut und neue geschaffen werden.
Dazu Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender und medienpolitscher Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Dass die Landesregierung Rheinland-Pfalz zu einem Spitzenstandort in der KI-Forschung machen will ist löblich. Allerdings ist es wenig erfolgversprechend, sich ausschließlich auf die KI-Forschung zu beschränken ohne die notwenigen Voraussetzungen für die Anwendung von KI zu schaffen. Ein Großteil der KI-Applikationen wird nämlich auf hohe Datenübertragungsraten und niedrige Latenzen angewiesen sein, oder um es kurz zu fassen: KI braucht 5G. Der 5G-Ausbau kommt im Land aber nur schleppend voran. Solange sich die tatsächliche Anwendbarkeit von 5G auf wenige Modellregionen beschränkt und die medienwirksam von der Landesregierung in Szene gesetzten 5G-Masten in Wirklichkeit lediglich die Leistung von LTE+ realisieren, wird auch die Anwendung von KI Im Land nur ein limitierter Feldversuch bleiben.“
Paul weiter: „Wenn Rheinland-Pfalz wirklich KI-Spitzenreiter werden will, muss das Land für Spitzenforscher und Industrie attraktiver werden. Ein wichtiger Schritt hierzu ist der schnelle und unbürokratische Ausbau der schnellen Mobilfunk- und Breitbandnetze. Wir müssen einen international konkurrenzfähigen Forschungsstandort anbieten an dem es möglich ist, KI anzuwenden und nicht nur über KI zu reden. Die KI-Agenda mag dafür zwar einen wichtigen Grundstein legen, mittelfristig brauchen wir aber mehr Mittel und bessere Standortbedingungen um ein wirklicher Spitzenreiter zu sein. Bis auf weiteres scheint Dreyers Digitalisierungskabinett also eine bloße PR-Aktion zu bleiben. “
Joachim Paul ist stellvertretender Vorsitzender und medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland Pfalz
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