Jürgen Klein (AfD) anlässlich der Verkürzung der Schonzeit in Rheinland-Pfalz: Schonzeiten sind nicht willkürlich!

Das Wild gehört in die Wälder ebenso wie die Bäume

Am 30.03.2020 erschien im Öffentlichen Anzeiger (Rhein-Zeitung) ein Artikel mit der Überschrift: „Dient das Reh als Sündenbock für die Waldkatastrophe?“ Demnach soll Reh- Muffel-, Rot- und Damwild in ganz Rheinland-Pfalz zwei Wochen eher zum Abschuss freigegeben werden. Die Verkürzung der gesetzlich festgelegten Schonzeit für Schalenwild sorgt bei der Jägerschaft für Unmut.

Dazu Jürgen Klein, jagdpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Sich selbst als Behörde eine Genehmigung zu erteilen, um eine gesetzlich festgelegte Schonzeit zu verkürzen, erscheint seltsam. Jagd- und Schonzeiten in den Jagdgesetzen gründen auf die Wildbiologie und sind nicht willkürlich. Dass diese nun verkürzt werden soll, ist der Hege und Pflege des Wildes hochgradig abträglich und schadet den Populationen. Die letzten beiden Dürrejahre dürfen kein Freifahrtschein dafür sein, unser Wild als ‚Schädling‘ einzustufen. Es sollte ‚Wald mit Wild‘ heißen und nicht ‚Wald vor Wild‘. Das Wild gehört in unsere Wälder, ebenso wie die Bäume.“

Jürgen Klein weiter: „Die alleinige Schuld den Rehen in die Schuhe zu schieben, ist zu kurz gegriffen. Zwei Wochen Schonzeitverkürzung sind für das Wachstum eines Baumes von ca. 80 – 100 Jahren (entspricht 4 Förstergenerationen) nicht ausschlaggebend. Hier dürfte es den Verantwortlichen vor allem um die Jagderleichterung gehen, die sich aus der fehlenden Deckung der noch nicht so weit entwickelten Natur ergibt.“

Jürgen Klein schließt: „Statt Windindustrieanlagen in die Landschaften zu setzen, wäre die Anlegung von Wild-Äsungsflächen zur Ablenkung für dieses Problem eine bessere Lösung. Den Wald als reinen Holzlieferanten zu sehen und aus rein finanziellem Antrieb Forstwirtschaft zu betreiben, halte ich, vor allem unserem Wild gegenüber, für unverantwortlich. Ich verweise zum Schluss auf das Bündnis für Wald und Wild e. V., welches sich schon mehrfach zu diesem Thema geäußert hat und mit Experten im Umweltausschuss des Landtages auftrat, auch weiterhin anzuhören. Sie verstehen sich als Anwälte des Wildes.“

Jürgen Klein ist forstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz