Dr. Jan Bollinger (AfD) zu Neuwieder Bahnunglück: Ehrenamt der freiwilligen Feuerwehr darf nicht als „Mädchen für Alles“ missbraucht werden, um Personalmangel bei Landesbehörden auszugleichen!

Dr. Jan Bollinger zu Personalmangel bei Landesbehörden

Die Freiwillige Feuerwehr muss immer häufiger in die Bresche springen, wenn andere Institutionen beim bezahlten Personal sparen – das beklagte Landesfeuerwehrpräsident Frank Hachemer kürzlich gegenüber der Rhein-Zeitung anlässlich eines tragischen Unglücks am Neuwieder Bahnhof, bei dem zwei Männer von einem Güterzug überrollt wurden. Der Einsatzleiter verweigerte das Entfernen der Leichenteile durch seine Feuerwehrleute, da dies den ehrenamtlichen Einsatzkräften nicht zumutbar sei.

Dazu erklärt der Neuwieder Landtagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im  Landtag Rheinland-Pfalz Dr. Jan Bollinger: „Der Einsatzleiter hat im Rahmen seiner Fürsorgepflicht für die Einsatzkräfte der Feuerwehr verantwortungsvoll und absolut korrekt gehandelt. Es ist von den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr nicht zu erwarten, dass sie ohne Not über ihr eigentliches Aufgabengebiet hinaus ihre Freizeit opfern und sich selbst in heikle Situationen bringen, weil Bundes- und Landesregierung am falschen Ende bei den hauptamtlichen Kräften der deutschen Bahn, der Polizei und der Straßenmeistereien sparen. So versäumt es die Landesregierung trotz entsprechender Forderungen von Experten, Polizeigewerkschaften und Landtagsopposition seit Jahren, unsere Landespolizei personell und materiell angemessen auszustatten, was offensichtlich dazu führt, dass die freiwillige Feuerwehr bei Unfällen zunehmend originäre Aufgaben der Polizei übernehmen muss. Man kann dem Präsidenten unseres Landesfeuerwehrverbandes Frank Hachemer nur zustimmen, dass das Ehrenamt der freiwilligen Feuerwehr nicht als „Mädchen für Alles“ missbraucht werden darf!

Zur weiteren Erhellung der Situation werde ich entsprechende Anfragen an die Landesregierung richten und fordere die Landesregierung auf, die Personalstärke unserer Landespolizei endlich auf eine Stärke von mindestens 10.000 Vollzeitäquivalenten zu heben und auch unsere Straßenmeistereien aufgabenangemessen auszustatten.“ führt Dr. Bollinger weiter aus.

Auch unsere Feuerwehr muss bei der Nachwuchsgewinnung durch eine Medienkampagne des Landes und einen besseren Zugang zu Schulen unterstützt werden. Die Landesfeuerwehrschule muss personell und finanziell adäquat ausgestattet werden. Wir sollten unsere hohe Wertschätzung für die Feuerwehr außerdem durch die Berücksichtigung des Feuerwehrdienstes bei der Rentenbemessung ausdrücken. Die Feuerwehr braucht uns nicht – wir brauchen die Feuerwehr!“ so Dr. Bollinger abschließend.

Dr. Jan Bollinger ist Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion im Landtag Rheinland-Pfalz.